PatientInnen-Netzwerk NRW

Für starke PatientInnen

1. Gesundheitspolitisches Fachgespräch mit Minister Laumann

Fotograf: Paul Schneider

Am 25. Juli haben sich Selbsthilfe- und Patientenvertreter/-innen aus dem PatientInnen-Netzwerk NRW, dem Koordinierungskreis §140f SGB V, der Gesundheitsselbsthilfe NRW, der LAG Selbsthilfe, der KOSKON NRW und dem Projekt Koordinierung und Vernetzung der Patientenbeteiligung in NRW auf Einladung der Landesbeauftragten für Patient/-innen Claudia Middendorf mit Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann im Ministerium getroffen.

Ziel des Gesprächs war neben einem ersten Kennenlernen der Austausch zu drei Themenbereichen. Zunächst wurde das Projekt Koordinierung und Vernetzung der Patientenbeteiligung in NRW vorgestellt. Erstmalig wurden von allen oben genannten Akteuren ein gemeinsames Projekt auf den Weg gebracht, das auch für andere Bundesländer Vorbildcharakter hat. Da das Projekt Ende des Jahres ausläuft, warben Gregor Bornes (Gesundheitsladen Köln, Träger des Projekts) und Kathrin Balke (Mitarbeiterin im Projekt) für einen Ausbau und eine Verstetigung.

Ein weiterer Schwerpunkt war das Thema Patientenorientierung: Günter Hölling (Sprecher PatientInnen-Netzwerk NRW), Dr. Christiane Erbel und Wolfram Schlums (Sprecher/-in Gesundheitsselbsthilfe NRW) stellten das Positionspapier zur Entschließung der Landesgesundheitskonferenz 2015 dem aktuellen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz gegenüber. Dabei wurde deutlich, dass es durchaus Schnittmengen gibt. Anhand von konkreten Beispielen aus den Bereichen Patienteninformation, Gesundheitskompetenz und Patientensicherheit wurden einige Forderungen näher beleuchtet. Eine Veranstaltung im Herbst diesen Jahres soll diese Themen weiter vertiefen.

Schließlich stellte Annete Schlatholt (LAG Selbsthilfe) dem Minister einige Herausforderungen aus dem Bereich barrierefreie Gesundheitsversorgung vor. Es ging um unterschiedliche Aspekte wie z.B. barrierefreie Arztpraxen (in Bezug auf freie Arztwahl, Ausstattung für Rollstuhlfahrerinnen in Frauenarztpraxen), Ausstattung und Erreichbarkeit von medizinischen Behandlungszentren für Menschen mit Behinderung (MZEB), Überforderung von Mitarbeiter/-innen, diagnostische Geräte (Bsp. MRT, Zahnarzt). Schon in der Ausbildung sollte der Umgang mit Menschen mit Einschränkungen thematisiert werden um Hemmschwellen abzubauen.

Der Minister machte deutlich, dass seine Erfahrungen als Patientenbeauftragter der Bundesregierung ihn geprägt hätten und auch sein Handeln in seiner jetzigen Position beeinflussen würden.

Alle Beteiligten waren sich darin einig, dass der Austausch regelmäßig wiederholt werden sollte.


Veröffentlicht am: 02.8.2018