Susanne Schneider, MdL
Sprecherin für Arbeit, Gesundheit und Soziales (FDP)
Sprecherin für Gleichstellung und Queerpolitik (FDP)
Warum halten Sie die Arbeit des PatientInnen-Netzwerks für wichtig?
Patientinnen und Patienten sind auf fundierte Hilfe angewiesen. Im Verhältnis zu denjenigen, die einen Heilberuf ausüben, wird sich ein Informationsungleichgewicht aber nie ganz vermeiden lassen. Um so wichtiger ist, dass es Institutionen gibt, die für die Rechte von Patientinnen und Patienten einsetzen. Das PatientInnen-Netzwerk leisten in diesem Spannungsfeld wichtige Arbeit, indem es Patientinnen und Patienten unterstützt sowie den Austausch zwischen allen Beteiligten im Gesundheitswesen fördert.
Gibt es ein besonderes Erlebnis oder eine Erfahrung mit dem PatientInnen-Netzwerk, die Ihnen in Erinnerung geblieben ist?
Ein besonderes Erlebnis habe ich nicht in Erinnerung. Allerdings erinnere mich an einige Gespräche und Begegnungen, die stets konstruktiv und immer das Wohl der Patientinnen und Patienten im Blick hatten. Für eine Parlamentarierin ist ein solcher Austausch immer fruchtbar, weil man neue Aspekte und Themen kennenlernt, die man in die parlamentarische Arbeit einbeziehen kann. Dafür meinen herzlichen Dank!
Was wünschen Sie sich für die zukünftige Arbeit des PatientInnen-Netzwerks?
Beleidigungen am Telefon, Anschreien an der Rezeption, Prügel im Behandlungszimmer – auch in Praxen, in Kliniken und in der Pflege nehmen Gewalterfahrungen immer weiter zu. Um diesen besorgniserregenden Trend endlich wieder umzukehren, muss die Thematik weiter aus der Tabuzone geholt werden. Vor allem bei sexueller Gewalt ist das Dunkelfeld besonders groß, weil Scham ein Anzeigen der Gewalt verhindern. Das PatientInnen-Netzwerk kann dabei mithelfen, für dieses Problem zu sensibilisieren. Niemand sollte Gewalt erfahren müssen – weder Patientinnen und Patienten noch die Beschäftigten im Gesundheitswesen.